15 Jahre Kybele

19/03/2016

15 Jahre Kybele - oder wie alles begann

Vor 15 Jahren habe ich meinen ersten Roman, Kybele veröffentlicht. Und wie das alles mit dem Schreiben begann? 

Es begann sozusagen lange vor der Veröffentlichung meines Debüt-Romans Kybele. Auch wenn meine Lehrer in der Schule oft wohl eher den Eindruck hatten, ich wäre, was das Schriftliche anbelangte, eher schwach auf der Brust, so würde ich heute sagen, es wurde mir in die Wiege gelegt. (Aber wie sehr wird Schule auch schon dem gerecht, was Menschen in die Wiege gelegt bekommen haben?) Mein erster Aufsatz über die Folgen des Rauchens von Kräuterstängeln fand immerhin die begeisterte Zustimmung meiner Schwester Ilka, die daraufhin, als damalige Redakteurin der Jugendzeitschrift der Turngemeinde Münster, die kleine Geschichte in der nächsten Ausgabe unterbrachte. Das war also sozusagen meine erste Veröffentlichung und muss irgendwann Ende der 60er gewesen sein. Dann kam Jahrelang nichts. Außer all den Ergüssen zu den unterschiedlichsten Themen, die das Gymnasium halt von mir verlangte; meistens fühlte ich mich zu sehr in die Schablonen gepresst, was meine Kreativität jedes Mal ganz spontan von einhundert auf null sinken ließ. 

Später tobte ich mich dann viele Jahre in den Naturwissenschaften aus, um meine schriftlich-sprachlichen Fähigkeiten zu trainieren, aber das war dann eben auch sehr fachspezifisch. 

Mein erstes Gedicht schrieb ich schließlich 1987 - ach nein, das stimmt nicht ganz. Ich habe noch ein oder zwei Gedichte irgendwann in den Jugendjahren unterschlagen, die sich allerdings auch nicht mehr auffinden lassen.

Anlässlich eines Zen-Sesshins schrieb ich:

Mai 1987

Der Duft der Kirschblüte im Wind 

durchdringt die Kleider. 

Klang der Glocke im Morgengrauen.

sowie:

Sesshin

Nichts ist geblieben 

von dem sanften Plätschern des Baches. 

Die Haltung des Buddha — 

ein reißender Strom. 

Tausend kleine Teufel, 

Narretei von Körper und Geist.

Gestreckter Rücken, 

Glatzköpfe in schwarzem Gewand. 

Brennende Knie. 

Zweifel – Angst! 

Fliehen – Wohin? 

Klang der Glocke im Morgenwind.

Wellen der Ungeduld 

sitze ich auf dem Kissen. 

Stille. – 

Truthahn und Pfau am Morgen 

scheinen zu lachen. 

Soeben noch erblüht, 

fällt leise die Kirschblüte 

im Wind.

In den folgenden Jahren kamen dann mehr und mehr Gedichte zu mir, bis ich jedoch die ersten Kurzgeschichten und Erzählungen schrieb, dazu sollten noch eine Reihe von Jahren vergehen. 

Dazu dann mehr ein anderes Mal.

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